Religionsunterricht / Ethik

Die Schülerinnen und Schüler besuchen in der Vorklasse (FOS und BOS) sowie in der 12. und 13. Jahrgangsstufe der Fach- und Berufsoberschule den Religionsunterricht ihrer entsprechenden Konfession (evangelisch oder katholisch) oder den Ethikunterricht. Die Halbjahresergebnisse der einbringungsfähigen Pflichtfächer gehen nach §35 FOBOSO in das Abschlussergebnis und damit in die Durchschnittsnote des Abschlusszeugnisses ein.

Bitte beachten Sie auch das Informationsschreiben zum Besuch des Religionsunterrichts, welches bei Bedarf bis zum 1. Juli abzugeben ist.

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Katholische Religionslehre

Fachprofil

Der Religionsunterricht ist gemäß Art. 7 Abs. 3 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland sowie Art. 136 Abs. 2 der Bayerischen Verfassung ordentliches Lehrfach. Dabei realisiert er in besonderem Maße die „Obersten Bildungsziele“ aus Art. 131 (2) der Bayerischen Verfassung. Er sensibilisiert die Schülerinnen und Schüler v.a. für „Ehrfurcht vor Gott, Achtung religiöser Überzeugung und vor der Würde des Menschen“.

Der Lehrplan katholische Religionslehre orientiert sich am Beschluss der Gemeinsamen Synode der Bistümer der Bundesrepublik Deutschland "Der Religionsunterricht in der Schule" (Würzburg 1974) und an der Verlautbarung der deutschen Bischöfe "Die bildende Kraft des Religionsunterrichts" (Bonn 1996). Auf dieser Grundlage werden zentrale Inhalte des christlichen Glaubens auf die beruflichen Schulen hin konkretisiert.

Der Religionsunterricht:

  • fördert auf der Grundlage von Glaubensüberlieferung die Fragen nach dem Sinn und der Bedeutung der Welt, erschließt darin Maßstäbe ethischen Urteilens, motiviert zum bewussten Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung und leistet einen wichtigen Beitrag zur Identitätsentwicklung und Wertebildung sowie bei der Vorbereitung auf einen Beruf.
  • ermutigt junge Erwachsene, auf dem Hintergrund wachsender Lebenserfahrung die großen Fragen des Lebens und in diesem Zusammenhang die Frage nach Gott zu stellen und zu bedenken.
  • eröffnet Zugänge zur lebensbedeutsamen und befreienden Kraft des Wortes Gottes in den biblischen Überlieferungen und in der kirchlichen Entwicklung der Lehre.
  • befähigt die Schülerinnen und Schüler, sich der Frohbotschaft über Leben, Tod und Auferstehung Jesu Christi zu öffnen und dies auf ihr eigenes Leben zu beziehen.
  • lädt zur Begegnung mit gläubigen Christinnen und Christen, mit Kirche und Pfarrgemeinde ein.
  • macht mit den vielfältigen Ausdrucksformen des Glaubens vertraut und fördert dadurch das Verständnis für Angehörige anderer Konfessionen, Religionen und Kulturen.

12. Jahrgangsstufe (FOS)

Der Unterricht im Fach Religion erfolgt in der 12. Jahrgangsstufe zweistündig. Pro Halbjahr wird eine Kurzarbeit geschrieben.

Themenbereiche:
  1. Religion und Vernunft – Herausforderung der Weltdeutung
  2. Lesen und verstehen – Deutungshorizonte biblischer Texte
  3. Geschaffen und erlöst – das christliche Menschenbild
  4. Erfahrbar und nah – dem dreieinen Gott begegnen
  5. Gerechtigkeit und Verantwortung – die Botschaft der Propheten für heute

12. Jahrgangsstufe (BOS)

Der Unterricht im Fach Religion erfolgt in der 12. Jahrgangsstufe einstündig. Pro Halbjahr wird eine Kurzarbeit geschrieben.

Themenbereiche
  1. Religion und Vernunft – Perspektiven für Menschenbild und Weltdeutung
  2. Lesen und handeln – die Botschaft der Bibel für die Gesellschaft
  3. Erfahrbar und nah – dem dreieinen Gott begegnen

13. Jahrgangsstufe (FOS/BOS)

Der Unterricht im Fach Religion erfolgt in der 13. Jahrgangsstufe einstündig. Pro Halbjahr wird eine Kurzarbeit geschrieben.

Themenbereiche:
  1. Gestiftet und gelebt – die Sendung der Kirche
  2. Fragen und Antworten – der Mensch und die Sinnsuche
  3. Gemeinschaft und Gerechtigkeit – christliche Perspektiven für die Gesellschaft

Vorklasse (BOS)

Der Unterricht im Fach Religion erfolgt in der Vorklasse einstündig. Pro Halbjahr wird eine Kurzarbeit geschrieben.

Themenbereiche:

  1. Freiheit und Menschenwürde – Identität als Aufgabe christlicher Lebensgestaltung
  2. Gewissen und Verantwortung – Menschen in Entscheidungssituationen
  3. Gott und Mensch – Jesus Christus in Tradition und Gegenwart
  4. Symbole und Sakramente – Ausdruck einer tieferen Wirklichkeit

Links:

Lehrplan https://www.lehrplanplus.bayern.de/schulart/fos/fach/ethik/inhalt/fachlehrplaene?w_schulart=fos&wt_1=schulart&w_fach=katholische-religionslehre&wt_2=fach
Religionspädagogisches Zentrum Bayern http://www.rpz-bayern.de/
Deutsche Bischofskonferenz http://www.dbk.de/home/
Erzbistum München und Freising http://www.erzbistum-muenchen.de


Evangelische Religionslehre

Fachprofil

Der evangelische Religionsunterricht hat im Fächerkanon der Schule die Aufgabe, der Kommunikation der Schülerinnen und Schüler mit der christlichen Tradition in der gegenwärtigen Welt zu dienen. Mit dem Religionsunterricht nimmt die Kirche Bildungsverantwortung in der pluralen Gesellschaft am Ort der Schule wahr. Sie tut dies in konfessioneller Deutlichkeit und ökumenischer Offenheit. Der Religionsunterricht geschieht unter den Gegebenheiten und Bedingungen der Schule und wird von Kirche und Staat gemeinsam verantwortet.

Aus dieser Aufgabe ergeben sich folgende Ziele:

  • Der Religionsunterricht informiert und orientiert über die christliche Tradition und ihre jüdischen Wurzeln, über die Kirche in Geschichte und Gegenwart, über Fragen der Ökumene und des interreligiösen Dialogs sowie über philosophische und außerchristliche Deutungen von Mensch und Welt. Er will Schülerinnen und Schülern Wege zu einem lebensbezogenen Umgang mit der biblischen Überlieferung eröffnen.
  • Der Religionsunterricht bringt Fragen und Herausforderungen unserer Zeit zur Sprache; er will Schülerinnen und Schüler zur Auseinandersetzung mit christlichem Glauben und Handeln anregen und sie ermutigen, vom Evangelium her Perspektiven für die eigene Orientierung zu entwickeln. Bei den damit verbundenen Lernprozessen sind die religiöse Entwicklung und Sozialisation der Schülerinnen und Schüler zu beachten.
  • Der Religionsunterricht fördert die Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler; er will sie hinführen zu einem vor Gott verantwortlichen achtsamen Umgang mit Mensch und Welt. Er bietet den Schülerinnen und Schülern im Rahmen der schulischen Möglichkeiten Lebenshilfe und Begleitung an. Dazu gehört auch, im Leben der Schule Raum zu schaffen für Innehalten und Feiern, für Gebet und Gottesdienst. Der Religionsunterricht unterstützt von seinem christlichen Menschenbild her soziales und kommunikatives Lernen; er fördert Toleranz und Empathie.
  • Der Religionsunterricht bringt die biblische Botschaft nicht nur als historisch Gegebenes zur Sprache, sondern will zugleich offen sein für die persönliche Anrede Gottes an den Menschen. Er will Wege zum Glauben eröffnen und Schülerinnen und Schülern dabei helfen, ihren Ort in der Gemeinschaft der Christen zu bestimmen. Die Schülerinnen und Schüler sollen, auch im Umgang mit bedrückenden Lebenserfahrungen, zu einem Leben aus der Hoffnung des christlichen Glaubens ermutigt werden.

12. Jahrgangsstufe (FOS)

Der Unterricht im Fach Evangelische Religionslehre erfolgt in der 12. Jahrgangsstufe zweistündig. Pro Halbjahr wird eine Kurzarbeit geschrieben.

Themenbereiche
  1. Gott in Beziehung
  2. Mensch, du bist wer
  3. Lebenswert
  4. Global gerecht
  5. Religion vielfältig

13. Jahrgangsstufe (FOS/BOS)

Der Unterricht im Fach Evangelische Religionslehre erfolgt in der 13. Jahrgangsstufe einstündig. Pro Halbjahr wird eine Kurzarbeit geschrieben.

Themenbereiche:
  1. Fragender Glaube
  2. Bedacht entschieden
  3. Zukunftswerkstatt

Links:

Lehrplan: https://www.lehrplanplus.bayern.de/schulart/fos/fach/ethik/inhalt/fachlehrplaene?w_schulart=fos&wt_1=schulart&w_fach=evangelische-religionslehre&wt_2=fach

Evangelische Kirche in Deutschland www.ekd.de


Ethik

Fachprofil

Für Schülerinnen und Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, ist der Ethikunterricht Pflichtfach (Art. 47 BayEUG). Er orientiert sich in seiner Zielsetzung an den sittlichen Grundsätzen, wie sie in der Verfassung des Freistaates Bayern und im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland niedergelegt sind. Im Übrigen berücksichtigt er die Pluralität der Bekenntnisse und Weltanschauungen. Insbesondere orientiert er sich bezüglich seiner inhaltlichen Rahmenbedingungen an den Aussagen der Bayerischen Verfassung in Artikel 131 und den Festlegungen des Grundrechtekatalogs im Grundgesetz. So ist die Achtung der Würde des Menschen unverzichtbare Grundlage des Ethikunterrichts. Die Erziehung zu Toleranz, Selbstkontrolle und Achtung der Überzeugungen des Andersdenkenden sowie zur Übernahme von Verantwortung sind weitere Beispiele dieser Orientierung. Dabei ist stets zu berücksichtigen, dass das Fach Ethik auf das erzieherische Wirken der Schule insgesamt und insbesondere auf den grundlegenden Beitrag des Elternhauses zur Moralerziehung angewiesen bleibt und diesen auch in seinem pädagogischen Anspruch zu berücksichtigen hat.

Die individuelle Entfaltung der Persönlichkeit soll im Bewusstsein sozialer Bindungen und auf der Grundlage von Wertmaßstäben gefördert werden, die einer pluralistischen Gesellschaftsordnung entsprechen. Indem die Schülerinnen und Schüler dazu angeleitet werden, sich selbst und ihre Mitmenschen bewusst wahrzunehmen, wird nicht nur die Entwicklung ihres Selbstbewusstseins und Selbstwertgefühls, sondern ebenso das Bewusstsein für den Eigenwert der anderen und die Achtung gegenüber deren Bedürfnissen und berechtigten Ansprüchen gefördert. Mit Blick auf die Inklusion spielt dabei auch der respektvolle Umgang mit Menschen mit Behinderung eine wichtige Rolle. Der Ethikunterricht fördert darüber hinaus aufmerksames Zuhören und ein offenes, konstruktives Gespräch. Die Schülerinnen und Schüler werden dazu angehalten, in ethischen und moralischen Fragen schlüssig und nachvollziehbar zu argumentieren und die Argumentation anderer einer rationalen Überprüfung zu unterziehen. Den Schülerinnen und Schülern soll Gewaltlosigkeit als unverzichtbares Prinzip für die Bewältigung von Meinungsverschiedenheiten und von Konflikten vermittelt werden und sie sollen befähigt werden, mit Herausforderungen, die sich ihnen in diesem Zusammenhang stellen, entsprechend umzugehen.

Gemeinsames Lernen von Schülerinnen und Schülern, die aus verschiedenen Kulturkreisen stammen, soll dem Einzelnen die Chance eröffnen, seine eigenen kulturellen Wurzeln zu erkennen und unter Achtung der Überzeugung der anderen Verantwortung für das Zusammenleben der Menschen zu übernehmen. Die Schülerinnen und Schüler erwerben deshalb auch Kenntnisse über wichtige Wertvorstellungen in verschiedenen Kulturen sowie der sie prägenden Religionen. Damit wird eine wesentliche Grundlage für ein von Wertschätzung und Toleranz geprägtes Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Glaubensvorstellungen gelegt.

Ethische Fragen, die sich z. B. aus dem Verhältnis des Menschen zur Natur, aus der Wirtschafts- und Arbeitswelt und neuen Entwicklungen in der Medizin und den Medien ergeben, fordern ein reflektiertes Urteil auf der Basis gründlicher Information. Dies muss schon beim Heranwachsenden angebahnt werden. Der Ethikunterricht leistet hier einen wesentlichen Beitrag, indem er ein Bewusstsein für Zusammenhänge zwischen eigenem Handeln und Problemen der modernen Welt schafft und die Entwicklung der Fähigkeit fördert, Möglichkeiten zur verantwortungsbewussten Problembewältigung zu finden.

Die Suche der Schülerinnen und Schüler nach Sinn, passenden Entwürfen für ein glückliches und selbstbestimmtes Leben und einem stimmigen Welt- und Menschenbild unterstützt der Ethikunterricht, indem er ihnen die Auseinandersetzung mit vielfältigen Vorstellungen sowie den lebendigen Austausch mit anderen ermöglicht.

12. Jahrgangsstufe (FOS/BOS)

Der Unterricht im Fach Ethik erfolgt in der 12. Jahrgangsstufe FOS zweistündig, in der 12. Jahrgangsstufe BOS einstündig. Pro Halbjahr wird eine Kurzarbeit geschrieben.

Themenbereiche
  1. Moral und Ethik
  2. Angewandte Ethik (Technikethik, Medizinethik, Tierethik, Politische Ethik)
  3. Glück und Sinnerfüllung

13. Jahrgangsstufe (FOS/BOS)

Der Unterricht im Fach Ethik erfolgt in der 13. Jahrgangsstufe einstündig. Pro Halbjahr wird eine Kurzarbeit geschrieben.

Themenbereiche:
  1. Freiheit und Determination
  2. Recht und Gerechtigkeit
  3. Glaube und Religion

Vorklasse (BOS)

Der Unterricht im Fach Ethik erfolgt in der Vorklasse einstündig. Pro Halbjahr wird eine Kurzarbeit geschrieben.

Themenbereiche:

  1. Einführung in die Grundbegriffe der Ethik
  2. Verantwortung und Gewissen
  3. Angewandte Ethik (Medienethik, Wirtschaftsethik)

 

Links: 

Lehrplan: https://www.lehrplanplus.bayern.de/schulart/fos/fach/ethik/inhalt/fachlehrplaene