Die Schulleitung und die Fachschaft Politik sind vom Konzept der Juniorwahl überzeugt: „Die Materialien, die wir bekommen, sind sehr authentisch und deshalb nehmen die Schülerinnen und Schüler das auch sehr ernst – und es macht ihnen sichtlich Spaß“, sagt Sebastian Kainz, der sich an der FOSBOS Erding um die Organisation der Juniorwahl kümmert. Bei der Wahl des Europaparlaments am 9. Juni durften erstmals auch 16-Jährige abstimmen. Gerade für die jungen Erstwähler sei die Juniorwahl eine gute Gelegenheit, etwaige Hemmschwellen abzubauen, so Kainz.
Kein Auszählen in der Klasse
Vor dem eigentlichen Wählen bereiteten die Politik- und Geschichtslehrkräfte ihre Klassen mit den wichtigsten Infos zum EU-Parlament vor. Über die zur Wahl stehenden Parteien informierten sich die Schülerinnen und Schüler selbständig, auch der Wahlomat kam zum Einsatz. Freiwillige Wahlhelfer organisierten dann den reibungslosen Ablauf, vom Anlegen der Wählerverzeichnisse über das Aufstellen der Wahlkabinen bis zum Überwachen und Versiegeln der Urnen. Ausgezählt wurde am Ende zentral, nicht in den einzelnen Klassen. Nach anfänglicher Verwunderung verstanden die Schüler sehr schnell, dass in so kleinen Gruppen das Wahlgeheimnis nicht mehr vollständig gewahrt werden könnte.
Starke Mitte, schwache Ränder
Während das Stimmverhalten der 16- bis 19-Jährigen bei der Europawahl durchaus für Kontroversen sorgte, zeigen die Zahlen der Erdinger FOS, dass Parteien am linken und rechten Rand des politischen Spektrums nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Die Juniorwahl-Ergebnisse der 11. Klassen der FOSBOS Erding. Grafik: Juniorwahl
Markus und die T11a sind zufrieden mit dem Ablauf der Wahl. Es gab weder Einschüchterungsversuche vor dem Wahllokal noch Urnen aus Glas. Auch Wahlbetrug konnte nicht festgestellt werden. Dass das alles jedoch nicht selbstverständlich ist, ist wahrscheinlich die wichtigste Lektion an diesem Tag.