In der Schlussszene möchte Alceste sich mit seiner Angebeteten aufs Land zurückziehen, fernab der verlogenen Gesellschaft. Das geht Célimène aber dann doch zu weit und offenbart zugleich die tragische Pointe des Stücks: dem kompromisslos Ehrlichen bleibt nur die Einsamkeit.
Die Komödie, die immerhin schon über 350 Jahre auf dem Buckel hat, wurde mit modernen Musik- und Tanzeinlagen aufgefrischt (zuständig für die Musik: Regieassistentin Anastasia Mundigl). So sorgte die Inszenierung für anerkennendes Staunen und auch viele Lacher.
Das Publikum belohnte das Ensemble mit einem langanhaltenden Applaus. Schulleiter Jens Baumgärtel überreichte den Schülerinnen und Schülern Gutscheine und dankte ihnen für den Abend und betonte, dass sie dafür nur ein knappes Jahr Zeit gehabt hätten – und das parallel zur Abiturvorbereitung! Mit einem Blumenstrauß bedankte er sich auch bei Ines Grosch, die „sehr viel Herzblut“ in das Projekt gesteckt habe.
Die zur Theaterpädagogin fortgebildete Kursleiterin und ihr kleiner Kurs haben sehr viel Zeit und Energie in diese Inszenierung investiert. Denn neben der eigentlichen Unterrichtszeit nahm die Gruppe auch an den Bayerischen Theatertagen teil und kam auch öfter mal am Wochenende oder den Ferien zusammen. Auch der viele Text, der gelernt werden wollte (und das durchgehend in Reimform!) nötigte dem Zuschauer großen Respekt ab – glücklich und dankbar müssen wir sein, dass wir dabei sein durften.
Thomas Kaschel